Manns-Bilder Der männliche Akt auf Papier 06.07. – 06.11.2022
Manns-Bilder. Der männliche Akt auf Papier
Bewunderung und Scham, Unschuld und Schuld, Leidenschaft und Leid – der nackte Männerkörper in der Kunst bringt gegensätzliche Gefühle hervor und kann ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Die große Vielfalt an Aktdarstellungen reicht von antiken Helden und christlichen Märtyrern zu Badenden und Sportlern, Aktmodellen und Selbstbildnissen. Ideale Akte und individuelle Körper stehen sich in der Ausstellung gegenüber und stellen zeitlose Fragen nach Schönheit und Männlichkeit.
Seit der griechischen Antike prägt der nackte Mann die Kunstgeschichte. Die Renaissance-Künstler brachten den Akt zu neuer Blüte und nutzten mythologische, biblische und weltliche Sujets, um nackte Haut zu zeigen. Gleichzeitig wurde die Darstellung des nackten Menschen durch das Naturstudium auf eine neue Grundlage gestellt. Der akademische Akt entwickelte sich zum Standard der künstlerischen Ausbildung. In der Moderne zeigten sich viele Künstler selbst nackt.
Ausgehend von Albrecht Dürer und seiner Zeit nimmt die Ausstellung „Manns-Bilder“ in den beiden Studiensälen des Kupferstichkabinetts den nackten männlichen Körper auf Zeichnungen und Druckgraphiken des 15. bis 20. Jahrhunderts in den Blick. Zu sehen sind fast 80 Werke, hauptsächlich aus dem eigenen reichen Bestand, darunter Neuentdeckungen von Giulio Clovio und Anton Raphael Mengs, berühmte Kupferstiche von Marcantonio Raimondi und Hendrick Goltzius, sowie selten gezeigte Blätter von Rembrandt und Paula Modersohn-Becker.
Die Ausstellung wird durch Mittel aus dem Nachlass von Ralf Hartel, Bremen, ermöglicht.
(Abb. Ausstellungsübersicht: Hendrick Goltzius, Herkules Farnese, 1592 | Abb. oben: Henri Gabriel Ibels, Drei Athleten (Ringer?) auf einer Bühne, ca. 1892/93 | beide: Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett)
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