Restaurierung japanischer Handzeichnungen im Kupferstichkabinett

Die Kunsthalle hat ihre bedeutende Sammlung japanischer Handzeichnungen restaurieren lassen. Ermöglicht wurde das im April 2021 fertiggestellte Projekt durch eine „Corona-Förderlinie“ der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Neben der weltweit herausragenden Sammlung japanischer Farbholzschnitte beherbergt das Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen 110 japanische Handzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert, die bislang weder ausgestellt, noch publiziert wurden. Darunter befinden sich Werke der Hauptmeister des japanischen Farbholzschnittes Katsushika Hokusai, Utagawa Kunisada, Utagawa Hiroshige und Utagawa Kuniyoshi sowie Zeichnungen des Malers Kawanabe Kyōsai.

Zu den umfangreichen Restaurierungsmaßnahmen gehörten das Lösen der Zeichnungen von zur Aufbewahrung verklebten Pappen, die Entfernung von alten Montierungen, Kaschierungen und Klebstoffresten sowie das Schließen von Rissen, das Ergänzen von Fehlstellen und soweit erforderlich das Stabilisieren von Zeichenmitteln. Anschließend wurden die Zeichnungen zu ihrem Schutz und zur sicheren Handhabung auf feinstem Japanpapier aufgelegt oder in größere Blätter Büttenpapier eingepasst und in Passepartouts aus Museumskarton montiert. So konnte die aufwendige und umfassende Restaurierung die fragilen Werke für kommende Generationen bewahren und eine unbedenkliche Handhabung ermöglichen. Außerdem ist nun die Begutachtung von durchscheinenden Zeichnungen auf den Rückseiten sowie etwaiger Sammlerstempel und Zuschreibungen möglich.

Utagawa Kuniyoshi (1798–1861), Triptychonentwurf: Vorher (links) waren die Zeichnungen in einzelnen Passepartouts aufgelegt, die an den Kanten miteinander verbunden und so einem hohen Beschädigungsrisiko ausgesetzt waren. Nach den Restaurierungsmaßnahmen (rechts) besteht die Komposition wieder als Ganzes und eine sicherere Handhabung in einem Passepartout wurde ermöglicht.

Digitalisierung der Zeichnungen

Bereits seit 2019 wird der Bestand der französischen und japanischen Druckgraphiken und Zeichnungen des Kupferstichkabinetts in der Kunsthalle Bremen digitalisiert. Im Rahmen dieses von der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) geförderten Projektes werden nun auch die japanischen Zeichnungen digitalisiert und erschlossen, um sie zukünftig der interessierten und wissenschaftlichen Öffentlichkeit erstmals umfassend und systematisch vorzustellen.

Die Restaurierung der japanischen Handzeichnungen wurde ermöglicht durch die „Corona-Förderlinie“ der: