Das Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen gehört zu den bedeutendsten graphischen Sammlungen in Deutschland. Seine Bestände umfassen über 220.000 Werke, darunter Handzeichnungen, Druckgraphiken, Aquarelle, Miniaturen, Skizzenbücher, Plakate und kunstvoll illustrierte Bücher aus sieben Jahrhunderten. Besondere Schwerpunkte der Sammlung liegen auf Zeichnungen und Druckgraphiken der deutschen, niederländischen und italienischen Schulen des 16. bis 18. Jahrhunderts sowie auf der französischen und deutschen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.
Der Alte Studiensaal, Foto: Karen Blindow
Vorlagezeiten
Di 10 - 16 Uhr und nach Vereinbarung
Arbeiten auf Papier sind besonders lichtempfindlich. Daher werden sie in geschlossenen Mappen, Kästen und Schränken aufbewahrt und können nur in Wechselausstellungen von drei Monaten Dauer präsentiert werden. Wissenschaftliche Kataloge und – zukünftig – auch die Online-Datenbank der Kunsthalle Bremen erschließen ausgewählte Werke des Bestandes auch dauerhaft.
Im Alten Studiensaal, der 1902 eingerichtet wurde, können dienstags zwischen 10 und 16 Uhr sowie nach Vereinbarung Werke zur Betrachtung vorgelegt werden. Bitte melden Sie sich bei den Sammlungsverwalter*innen an: T +49 (0)421 - 32 908 460 oder über unser Kontaktformular unter den Ansprechpartner*innen am Seitenende.
Objekte aus dem Kupferstichkabinett können nach Absprache im Studiensaal für Unterrichtszwecke bereitgestellt werden. Interessierte Lehrkräfte werden um rechtzeitige Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung gebeten.
Der Neue Studiensaal, Foto: Marcus Meyer
Digitale Erschließung
Die Kunsthalle Bremen führt ein umfassendes Projekt zur digitalen Erschließung des gesamten Bestands des Kupferstichkabinetts durch. Die Werke auf Papier werden in die bestehende öffentlich zugängliche Onlinedatenbank der Kunsthalle aufgenommen und sukzessive veröffentlicht. Langfristig ist geplant, graphische Sammlungen nationaler und internationaler Museen digital in einem gemeinsamen Portal zu vernetzen, um einen sammlungsübergreifenden Zugriff auf die Bestände zu ermöglichen.
Das Projekt wird gefördert durch die Waldemar Koch Stiftung.
Von 2017 bis 2020 wurden, gefördert vom BMBF, die umfangreichen Bestände der deutschen und niederländischen Druckgraphiken und Zeichnungen des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Sammlung Klugkist digitalisiert. Von Mai 2019 bis April 2023 wurden im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts die Bestände der französischen und japanischen Druckgraphiken und Zeichnungen digital erschlossen.
aus mehr als 200.000 Blatt Handzeichnungen und druckgraphischen Blättern
Das Kupferstichkabinett bildet den Ursprung und das Herzstück der Sammlung des 1823 gegründeten Kunstvereins in Bremen. Die anfangs nur wenigen Mitglieder trafen sich regelmäßig zu wöchentlichen Kunstbetrachtungen, bei denen druckgraphische Blätter besprochen wurden. Die Sammlung sollte weniger durch belehrende Vorträge als durch "gemeinsame Betrachtung guter Kunstwerke" und angeregte Diskussionen eine Stätte "idealen Genusses" werden, wie es der Vorstand im Jahresbericht 1901/02 beschreibt.
Umfangreiche private Stiftungen legten bereits im 19. Jahrhundert den Grundstein für die herausragende Qualität des Bremer Bestandes: Hieronymus Klugkist vermachte dem Kunstverein 1851 das druckgrafische Werk sowie Aquarelle von Albrecht Dürer. Darunter:
Albrecht Dürer, Blau blühende Schwertlilie – Iris, um 1503 Aquarell, Deckfarben, Feder (zwei aneinandergeklebte Bögen), 77,5 x 31,3 cm Vermächtnis Klugkist 1851, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto Lars Lohrisch
Johann Heinrich Albers vererbte 1856 dem Kabinett 15.000 Blatt Druckgraphik, darunter wertvolle Radierungen von Rembrandt; wie:
Rembrandt Harmensz van Rijn, Die Landschaft mit den drei Bäumen, 1643 Radierung, Stichel, Kaltnadel, Vermächtnis Johann Heinrich Albers 1856, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Die Kulturgutscanner-Rosenau
1885 erhielt die Kunsthalle von Melchior Hermann Segelken 6.000 italienische Farbholzschnitte und 1905 von H.H. Meier über 100.000 Blatt Druckgraphik von Goya, Munch, Menzel, Klinger und Toulouse-Lautrec u.a. Bis heute verdankt das Kupferstichkabinett Stifter*innen und Mäzen*innen weitere Schenkungen, Vermächtnisse und Ankäufe.
Andô Hiroshige, Okazaki. Yahagi no bashi (Blatt 39 aus der Serie Die 53 Stationen der Tôkaidô, 38. Station), um 1831/34 nishiki-e (mehrfarbiger Holzschnitt), ôban (großes Format), 23 x 35 cm/ 24,7 x 37,7 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Die Kulturgutscanner-Rosenau
Seit der Auslagerung zahlreicher Werke im Kriegsjahr 1943 erlitt der Bestand der Kunsthalle schmerzliche Verluste. Noch immer werden rund 1.500 Zeichnungen und über 6.000 graphische Blätter vermisst. Doch konnten auch viele Blätter zurückgewonnen werden, so etwa:
Albrecht Dürer, Das Frauenbad, 1496 Feder in Schwarz, 231 x 230 mm, Vermächtnis Klugkist 1851, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Karen Blindow
Weitere Highlights aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts:
Paolo Caliari, gen. Il Veronese, Die Bewirtung der heiligen Familie Feder in Grau und Schwarz, grau laviert, weiß gehöht, über schwarzer Kreide, auf graublau getöntem Papier, 397 x 530 mm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Lars Lohrisch
Hendrick Goltzius, Herkules Farnese, um 1592 Kupferstich, 416 x 300 mm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Karen Blindow
Gérard Edelinck, Die Anghiari-Schlacht, 1657–1666 nach einer Zeichnung von Peter Paul Rubens nach dem verlorenem Fresko von Leonardo da Vinci, Kupferstich, 500 x 640 mm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen / Foto: Die Kulturgutscanner-Rosenau
Giovanni Battista Tiepolo, Orientalischer Magier, auf eine Sphinx gestützt, um 1755 Feder und Pinsel in Braun, hellbraun laviert, 263 x 179 mm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Lars Lohrisch
Caspar David Friedrich, Schlafender Knabe, 1802 Bleistift, Pinsel in Braun, Feder in Schwarz und Braun, 181 x 116 mm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Lars Lohrisch
Henri de Toulouse-Lautrec, Divan Japonais, 1892/94 Farblithographie, 80,6 x 60 cm / 81,3 x 62 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Lars Lohrisch
Ernst Ludwig Kirchner, Mit Schilf werfende Badende, 1909 erschienen in der V. Jahresmappe der Brücke, 1910, Farbholzschnitt (Druck von drei Stöcken in Schwarz, Rot und Grün), 20 x 29 cm / 40 x 54 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Lars Lohrisch
Max Beckmann, Die Nacht, 1919 Lithographie, ca. 55,3 x 69,8 / 62,2 x 82,2 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett / Foto: Karen Blindow
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